Warum gibt es in Südtirol nur wenige Frauen in Führungspositionen? Diese Frage hat sich der Bildungsausschuss Auer gestellt und zu einem besonderen Erzählabend in die Bibliothek geladen.
(Christian Bassani) Sechs Frauen aus unterschiedlichen Bereichen haben über ihre Lebenserfahrungen erzählt. Das Motto des gemütlichen und kurzweiligen Abends lautete „Frau/Man kann das. Erfahrungen, die Mut machen“. Das Thema schien viele zu interessieren, so reichten die Stühle nicht und das Publikum füllte den Vorlesesaal bis auf den letzten Platz in der Bibliothek.
Monika Delvai-Hilber hat als erste Bürgermeisterin in Montan anfangs viel Skepsis ertragen müssen: „Die Männer waren es einfach nicht gewohnt, dass eine Frau im Rathaus das Sagen hatte, mittlerweile haben sie sich daran gewöhnt“. Sigrun Falkensteiner ist Südtirols erste Schulamtsleiterin. Die Landesschuldirektorin betonte, dass vor allem im Bildungsbereich das Geschlecht keine Rolle spielt, sondern nur die Leistung. „Gerade im Grundschulbereich bräuchte es eher eine Kehrtwende. Dort gibt es fast keine männlichen Lehrpersonen. Das ist schade.“ Gunde Bauhofer ist erst seit wenigen Monaten neue Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Südtirol. Als oberste Konsumentenschützerin hat sie immer wieder mit Fällen von ungerechter Behandlung zu tun. „Drei von zehn Führungskräften in Südtirol sind Frauen. Besonders bedenklich ist dabei, dass diese weiblichen Führungskräfte im Schnitt 4 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen“.